Skip navigation.
POMERANZ COLLECTION

LAWRENCE WEINER

Flags Folded Out of Sight of the Barricade 1789
1989
Tinte, Bleistift, Aquarell und Collage auf Papier
48 x 58 cm
Inv. Nr. 43
Foto: © VBK, Wien, 2011

Geboren 1942 in New York City, USA
Lebt und arbeitet in Amsterdam, Niederlande und New York

Lawrence Weiner, einer der wichtigsten Vertreter der Konzeptkunst, untersucht seit den späten Sechzigerjahren, inwieweit sich Sprache als skulpturales Medium und primärer Träger künstlerischer Arbeit einsetzen lässt. Im Jahr 1968 schrieb Weiner sein grundlegendes „Statement of Intent“: „(1) Der Künstler kann das Werk herstellen. (2) Das Werk kann angefertigt werden. (3) Das Werk braucht nicht ausgeführt zu werden. [Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers, die Entscheidung über die Ausführung liegt beim Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangs.]“ Er vertritt damit die Auffassung, dass ein Kunstwerk keine formale Umsetzung benötigt, solange es durch Sprache definiert wird. Dieser Ansatz hat zu einer radikalen Neudefinition des Verhältnisses von Künstler, Kunstwerk und Betrachter geführt. Zwar entstehen seit den Siebzigerjahren auch Bücher, Filme, Videos, Performances und Audioaufnahmen, doch hauptsächlich äußert sich Weiner durch Textarbeiten, die direkt auf die Wandfläche aufgetragen werden: Statements, die selbstbezügliche Aussagen, praktische Vorschläge oder Handlungsanweisungen formulieren. Mittels Form, Farbe, Zeichensetzung und Gestaltung der Buchstaben erforscht Weiner das Zusammenspiel von Werk, Präsentationskontext und räumlichen Gegebenheiten, die ihrerseits die Lesart der Spracharbeiten beeinflussen. Manche Werke basieren auf Gedichten, Slogans oder dekontextualisierten Gesprächsfetzen, andere wiederum enthalten sehr direkte kulturelle und historische Bezüge, so Flags Folded Out of Sight of the Barricade 1789, der Entwurf für eine Textarbeit anlässlich des zweihundertsten Jahrestags der Französischen Revolution.