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POMERANZ COLLECTION

JULIAN OPIE

Ann, Blinking
2007
Computerfilm 46'', LCD-Bildschirm, PC
110 x 66 x 12 cm
Edition von 4
Inv. Nr. 37
Foto: Studio Julian Opie

Geboren 1958 in London, England
Lebt und arbeitet in London, England

Julian Opie, der jüngste Vertreter der New-British-Sculpture der Achtzigerjahre – zu der auch Tony Cragg, Richard Deacon und Anish Kapoor zählen – hat für sich den Computer als Arbeitswerkzeug entdeckt. Seine Darstellungsweise der menschlichen Figur ist von den schematischen Darstellungen etwa der Verkehrszeichen und Schilder inspiriert. Er gilt als „Maler des modernen Lebens“, eines Lebens, in dem das Reale und Virtuelle, das Künstliche und Echte, Gefühl und Logos nicht mehr voneinander zu trennen sind. Opies Protagonisten stehen im Spannungsfeld von allgemeiner und spezifischer Wirklichkeit, wobei der Künstler eigene Strichzeichnungen realer Menschen als Vorlage für seine Bilder verwendet. Seine Porträts verwandeln Individuen in universelle Zeichen, womit Opie das Genre des Porträts an sich infrage stellt. Das gilt für seine unbewegten Bilder ebenso wie für seine Animationen auf LCD-Bildschirmen, in LED-Technik oder mittels Linsenraster-Bild, bei denen sich die Porträtierten mit jeder Änderung der Betrachterperspektive zu bewegen scheinen. Ann, Blinking verdeutlicht exemplarisch Opies Spiel mit der Illusion, das aus dem Kontrast zwischen der Unbewegtheit der Darstellung und der Bewegung der Dargestellten herrührt, hier ihrem unregelmäßigen Augenzwinkern. Den Künstler interessiert die Realität nicht als fotografische Aufzeichnung eines vergangenen Moments, sondern als eigentliche Wirklichkeit aus Referenzen, Erinnerungen, sinnlicher Erfahrung und Repräsentation. Abbilder von Shahnoza, einer Stangentänzerin, sind ein wiederkehrendes Sujet. Die Serie entstand als Reaktion auf Henry Moores liegende Akte – die Art Gallery of Ontario hatte Opie im Jahre 2006 eingeladen, Wandmalereien für den Henry-Moore-Pavillon zu erstellen.