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POMERANZ COLLECTION

SOL LEWITT

Wall Drawing # 41
1970
Wall drawing
Maße variabel
Inv. Nr. 49
Foto: © VBK, Wien, 2011

Geboren 1928 in Hartford, Connecticut
Verstorben 2007 in New York City, New York, USA

Sol LeWitt war einer der ersten Künstler, der in den späten Sechzigerjahren unter dem Label Konzeptkunst Wandmalereien und „Strukturen“ schuf (LeWitt lehnte für sich den Begriff der „Skulptur“ ab) . Für ihn war die Idee der Kern einer Arbeit, die visuelle Erscheinungsform galt ihm demgegenüber als zweitrangig. Entsprechend bestehen die Wall Drawings aus Entwürfen, die es umzusetzen gilt. Zu Lebzeiten des Künstlers übernahmen dies oft Kunststudenten, die LeWitt in bester Renaissance-Manier beaufsichtigte: Der Meister stellte das Konzept bereit, die Lehrlinge gaben ihm eine visuelle Form. Das flüchtige Wesen seiner Wandmalereien, deren eigentliche Substanz die Idee ist, setzt Begriffe wie Kooperation und Kollektivität an die Stelle tradierter Werte innerhalb der westlichen Kunst, nämlich Dauerhaftigkeit und Genialität.

Wall Drawing # 41 beispielsweise teilt von den Eckpunkten einer Wand ausgehend diese in vier Dreiecke, die in jeweils unterschiedlichen Farben auszuführen sind. Jede dieser Wandarbeiten enthält Anweisungen für mögliche Neugestaltungen, die jeweils die unterschiedlichen Gegebenheiten zukünftiger Standorte berücksichtigen. LeWitts Wandmalereien beschwören unweigerlich Assoziationen an ältere Traditionen herauf – von der Höhlenmalerei über römische bis hin zu den Fresken der Renaissance – binden sie aber an die ethischen und ästhetischen Vorstellungen der Postmoderne.