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POMERANZ COLLECTION

DIOGO PIMENTAO

Duochrome (Trace)
2011
Werkstoffe: Acryl-Gesso, Graphit
190x130 cm
Einzelstück
Inv. Nr. 189

Geboren in Lissabon, 1973
Lebt und arbeitet in Frankreich

Seit einem Jahrzehnt sucht Diogo Pimentão die Konventionen des Zeichnens um neue Horizonte, Dimensionen, Verfahren und Arbeitsmittel zu erweitern. Der Akt des Zeichnens wird bei Pimentão zu einer Körperchoreographie, die auch das Ausmaß der Arbeit bestimmt: Händisch gefaltete Papierbögen bilden Körper, die in Bewegung versetzt ¬werden und durch ebendiese Bewegung monochrome schwarze Linien entstehen lassen. Der Untergrund aus Papier oder Holz ist nicht mehr nur eine ebene Fläche, sondern erweist sich als biegsam, faltbar, dehnbar – und wird mitunter zu einem Körper geformt. Werkstoffe wie Graphit, Steine, Knochen und Papier stehen auf einer Ebene mit den Mustern, die durch sie selbst entstanden sind. Umgekehrt kann das Zeichnen an sich zu einem Musikinstrument oder zum Werkzeug für neue Zeichnungen werden.
Das Zeichnen ist nicht direktes Produkt einer Handlung, sondern entspringt der Demonstration eines Prozesses – wie eben bei Duochrome (Trace). Die Zeichnungen sind gleichzeitig Produkte und Rückstände der verwendeten Arbeitsmittel (Graphitrückstände, durchgestrichene bunte Linien, geschnittenes Papier …).
In Pimentãos Kunst herrscht keine Hierarchie zwischen Zeichnung und Plastik, Intention und Improvisation. In Form und Wirkung gleicht sie einem ständigen Perspektivenwechsel, einer Sprache, die versucht zu erfassen.